Nicaragua
Kultur
Nicaragua Tänze
Der Gueguense (auch Macho Ratón genannt) ist ein satirisches Drama und die erste literarische Arbeit des postkolumbianischen Nicaraguas. Es gilt als eine der ursprünglichsten Ausdrucksformen der Kolonialzeit in Lateinamerika angesehen. Und es ist das Herzstück der nicaraguanischen Folklore, das Musik, Tanz und Theater kombiniert.
Der Gueguense wird an den Feiertagen zu Ehren des Heiligen Sebastian in Diriamba und der Heiligen Sankt Anna in Niquinohomo aufgeführt. Das Stück geht zurück auf die Kolonialzeit, (schätzungsweise Ende 17. oder anfangs 18. Jahrhundert) und beschreibt die sozialen Strukturen dieser Zeit.
Geschichte
Die Geschichte Nicaraguas
Das Land wurde vor ca. 3000 Jahren durch wandernde Jäger und Sammler aus Mexiko besiedelt. Das Wort Nicaragua stammt aus der Eingeborenensprache Náhuatl und ist der Name des Häuptlings Nicarao, der zur Zeit der spanischen Eroberer mit dem Stamm der Niquiranos den schmalen Landstreifen zwischen dem Nicaraguasee und dem Pazifischen Ozean dominierte.
1502 betrat Christoph Kolumbus als erster Europäer das Land und bis 1821 war Nicaragua eine spanische Kolonie. Nicaragua ist reich gesegnet mit original erhaltenen Zeitzeugen der spanischen Kolonialgeschichte, vor allem Kirchen, Paläste, Herrenhäuser und Konvente im landestypsichen Kolonialstil. León und Granada, die beiden ewig rivalisierenden Kolonialstädte, bieten eine imposante Auswahl von historischen Gebäuden und Stadtteilen, die aber auch in anderen Gegenden des Landes vorkommen. Die Kathedrale von León und die Ruinen von León Viejo sind UNESCO-Weltkulturerbestätten.
Den Großteil von Nicaraguas karibischer Tiefebene bewohnten Stämme, die vom heutigen Kolumbien aus nordwärts gezogen sind. Die unterschiedlichen Dialekte und Sprachen dieser Gegend haben ihre Wurzeln im Chibcha, das von indigenen Gruppen im nördlichen Kolumbien gesprochen wird. Die Bevölkerung im Osten bestand aus Großfamilien und Stämmen. Ernährt haben sie sich mittels Jagd, Fischerei und Brandrodungs-Landwirtschaft. Pflanzen wie Maniok und Ananas waren dabei die Grundnahrungsmittel. Die dortigen Einwohner haben auch mit verschiedenen Karibikvölkern Handel getrieben und sind von ihnen beeinflusst worden. Dies bezeugen die typischen Hütten und Kanus aus der Karibik, die auch auf der östlichen Seite Nicaraguas gebräulich sind.
Als die Spanier im frühen 16. Jahrhundert ins westliche Nicaragua kamen, fanden sie drei Hauptstämme vor, jeder mit eigener Kultur und Sprache: Niquirano, Chorotegano, Chontal. Diese Gruppen waren in einem großen Teil Nicaraguas präsent und hatten Häuptlinge, die nach den eigenen Gesetzen und Gebräuchen regierten. Ihre Waffen bestanden aus Schwertern, Lanzen und Holzpfeilen. Die Stämme waren monarchisch strukturiert: Der Anführer war der Häuptling oder Cacique, der mit seinen Fürsten den Adel bildete.